Ideen sammeln und das Unbewusste arbeiten lassen – weniger Aufwand und bessere Ergebnisse für kreative Projekte

Meine übliche Herangehensweise an kreative Projekte war über viele Jahre die „Methode Kraftakt“. Beginn knapp vor Fristende, ein leeres Blatt, ein Brainstorming, das Zusammenpuzzeln des Gefundenen. Ein ziemlicher Aufwand, und das Ergebnis war nicht immer optimal. Mittlerweile gehe ich es anders an. Ich lasse mir mehr Zeit und lege für jedes Projekt als erstes eine „Virtuelle Sammelschachtel“ an.

Ideen kommen in jeder Lebenslage

Ideen führen ein Eigenleben. Sie kommen nicht dann, wenn ich am Schreibtisch sitze, um über ein Projekt nachzudenken, sondern in ganz anderen Lebenslagen. Eine Idee zu Projekt X taucht garantiert dann auf, wenn ich gerade an Y bastle. Oder beim Spazierengehen, in einem Gespräch, beim Kochen oder beim im Garten. So schnell wie sie erscheinen, verblassen sie leider auch wieder. Deshalb zählt jetzt Geschwindigkeit.

Prozesse ohne viel Reibung

Wenn ich erst mal Gerät anwerfen und mich durch 5 Unterordner klicken muss, ist die Idee schon wieder weg. Deshalb hatte ich jahrelang ein kleines Notizbuch eingesteckt. Jetzt hat das Mobiltelefon die Funktion übernommen. Im Prinzip geht alles, was schnell zur Hand und einsatzbereit ist.

Meine Lieblingswerkzeuge

Meine virtuelle Sammelschachtel besteht aus 2 Apps, beide gratis. Die eine ist die Notiz-App auf dem Mobiltelefon. Sowohl Spracherkennung als auch Suchfunktion sind mittlerweile top. Einfach aufsprechen, taggen, wieder einstecken.

Die zweite Software ist eine der neuen Notizapps mit Verlinkungsfunktion. Ich arbeite mit Obsidian, aber es gibt auch etliche andere. Der große Vorteil: hier kann ich Notizen und Dokumente miteinander verlinken. Wenn mir bei der Planung eines Workshops eine gute Methode einfällt, setze ich einfach einen Link dazu und schon sind die beiden verbunden. Das erspart eine Menge Arbeit.

Kurz die Funde checken und dann köchelt das Thema im Unbewussten weiter

Von Zeit zu Zeit schaue ich in die wachsende Materialsammlung, sortiere ein bisschen und überlasse sie dann wieder sich selbst. Es ist ein bisschen wie Zutaten in einen Topf werfen und dann auf die hintere Herdplatte schieben. Dort köchelt die Mischung weiter und die Aromen verbinden sich. Im Kopf ist es ähnlich. Das Material wird unbewusst weiter bearbeitet und schüttelt sich zurecht.

Das Finale

Wenn es dann so weit ist, dass ich mich aktiv um das Projekt kümmern will, habe ich eine Menge Material – ohne mich jemals vor eine leere Seite gesetzt zu haben. Ich muss nicht bei Null anfangen, sondern kann aus dem Vollen schöpfen.

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